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8 Tipps für die richtige Pflege von Lederschuhen

Kleine Materialkunde vorab: Was ist Leder?

Leder ist kein gleichmäßiges,einheitliches Produkt. Selbst bei gleichen Ledern treten häufig große Qualitätsunterschiede auf, völlig normal bei einem Naturprodukt. Sie sind darauf zurückzuführen, daß die tierische Haut ein auf natürliche Weise gewachsenes Material ist. Es kann durch die spätere Gerbung und Zurichtung zwar in seinen Eigenschaften verbessert, in seiner Struktur jedoch nicht wesentlich verändert werden. Hieraus ergibt sich, daß für die Eigenschaften und das Aussehen des Leders in erster Linie die Beschaffenheit der Rohhaut ausschlaggebend ist. Damit Sie beim Schuhkauf „mitreden“ können, wollen wir Ihnen in kurzer, knapper Form einen Überblick über die bei der Schuhherstellung gebräuchlichen Lederarten geben, denn Leder wird sowohl bei Damenschuhen, Herrenschuhen aber auch bei Kinderschuhen eingesetzt.

1. Tipp: Schuhe passend kaufen – Augenmerk auf die Passform

Damit Schuhe lange leben und ihre Form behalten, ist die wichtigste Voraussetzung, daß sie für den Fuß passend gekauft werden. Werden Markenschuhe zu klein gekauft, wird das Oberleder im Zehen- und Fersenbereich über die Sohle hinweggetreten und ausgestülpt. Werden Schuhe zu schmal gekauft, werden sie im Ballenbereich ausgetreten und aus der Form gebracht. In beiden Fällen zeichnen sich individuelle Fußeigenheiten wie Ballen unterschiedlicher Stärke überdeutlich ab. Werden Schuhe zu weit gekauft, gibt es quer über die Ballenpunkte eine starke Faltenbildung, die zuerst im Nahtbereich und dann beim Leder zu erhöhter Bruchanfälligkeit führt und vor allem bei Lack- und Glanzledern schnell zur unwiederbringlichen Alterung der Schuhe.

2. Tipp: Schuhe mit passenden Spannern aufspannen

Passende Schuhspanner geben den Schuhen immer wieder Form, wenn sie nach dem Ausziehen erkalten und erstarren – und verlängern so ihre Lebensdauer und ihr gutes Aussehen erheblich. Für Schuhe mit offenem Fersenteil gibt es Halbspanner. Spanner aus Holz sind Spannern aus Kunststoff vorzuziehen. Sie nehmen die im Leder gespeicherte Fußfeuchtigkeit behutsam auf, während der Schuh in Form gehalten wird. Dieses Schuhzubehör finden Sie natürlich auch auf unserem Portal. Vor allem bei stärker schwitzenden Füßen sind daher Schuhspanner aus Holz zu empfehlen.

3. Tipp: Regelmäßig säubern und Materialpflege auch bei Lackleder

Leder ist ein Naturprodukt, auch wenn es in Form von Lackleder besondere Verarbeitung hat. Die Haltbarkeit und Schönheit dieses Naturmaterials wird vor allem gesteigert durch regelmäßige Säuberung und materialspezifische Pflege. Hier reicht es, daß Lackleder in Abständen feucht abgewischt und in größeren Abständen mit speziellen Mitteln gepflegt wird, die dem Leder wieder Geschmeidigkeit zurückgeben. Veloursleder und andere gerauhte Leder, die oftmals bei Boots und Herrenschuhen zum Einsatz kommen, sind durchgefärbt und im Normalfall einfach mit Ausbürsten zu reinigen. Vorraussetzung ist dazu, daß sie immer ausreichend imprägniert sind als Schutz, daß kein feuchter Schmutz ins Leder eindringt. Sollte feuchter Schmutz eingedrungen sein, siehe Tipp 6. Zum Aufrauhen gibt es auch bei uns entsprechende Spezialbürsten im Schuhportal unter Accessoires.

4. Tipp: Schuhe langsam trocknen lassen

Wenn Schuhe feucht geworden oder feucht gemacht worden sind, soll man sie langsam und nie direkt in der Nähe von Hitzequellen trocknen lassen. Schnelles Trocknen macht das Leder brüchig. Am besten ist, vorher die Schuhe mit saugfähigem Material, gerne auch Zeitungspapier, auszustopfen. Wichtig ist, dem Schuh die Feuchtigkeit mit der Zeit zu entziehen; es muss also eine schonenende Dehydrierung stattfinden.

5. Tipp: Schuhe regelmäßig wechseln

Schuhe mit Lederausstattung haben die besondere Eigenschaft, daß sie die Fußfeuchtigkeit aufnehmen und speichern und bei Erwärmung im Laufe des Tages „mit dem Fuß wachsen“. Leder muß nach 24 Stunden allerdings die Chance erhalten, bei 24 Stunden Ruhepause die gespeicherte Feuchtigkeit langsam wieder abzugeben; deswegen sollen geschlossene Schuhe nur ein über den anderen Tag getragen werden. Andernfalls wird Fußpilzbildung begünstigt, und es können sich weiße „Schweißränder“ entlang des Obermaterials bilden. Die Luftzirkulation ist damit ein entscheidendes Element – das gilt übrigens auch für Kinderschuhe, die eine besondere Aufmerksamkeit bei der Hygiene erfahren sollten.

6. Tipp: Schuhe „waschen“ – feucht reinigen und wiederherstellen

Wenn sich Ränder durch starke Schweißbildung oder Schneeränder gebildet haben, hilft sofortiges Abwaschen mit lauwarmem Wasser. Dabei muß immer der ganze Schuh nur von außen mit leicht warmem Wasser befeuchtet und am besten mit Hilfe von Lederseife abgewaschen werden; zur Trocknung beachtne Sie bitte den 4. Tipp. Danach sollen die Schuhe mit einem angemessenem Pflegemittel intensiv behandelt werden.

Die Möglichkeit, Schuhe ganz feucht zu reinigen also zu „waschen“, gilt für Leder, Veloursleder, Leinen oder Kombinationen davon. Immer muß der gesamte Schuh, also das Obermaterial von außen, mit lauwarmem Wasser befeuchtet werden. Bei Leder ist am besten Lederseife zu verwenden. Bei textilen Materialien können auch schonende Waschmittel eingesetzt werden. Das gilt sowohl für Schuhe in Normalgrößen, aber natürlich auch für Schuhe in Übergrößen. Bei all diesen Verfahren sollte darauf geachtet werden, daß die Schuhnähte und Klebestellen, also Sohlen und Absätzem nicht zu sehr befeuchtet werden: Deswegen ist vom Waschen in der Waschmaschine abzuraten, da bei den meisten Waschgängen die Temperaturen oftmals zu heiß sind, das Material sodann angegriffen wird und vor allem auch die Kleber sich lösen.

Mit dieser zuvor dargestellten Methode lassen sich die auswaschbaren Flecken spielend leich beseitigen. Flecken auf textilen Materialien, die selbst bei normalem Auswaschen nicht weggehen, können entweder in einer Reinigung lokal beseitigt werden oder man versucht es selbst vorsichtig mit Fleckenlösern: Klebeflecken von Etiketten lassen sich etwa meist vorsichtig mit Waschbenzin lösen.

7. Tipp: Keine Angst bei Veloursledern

Für Veloursleder gibt es spezielle Kupferdraht-Bürstchen, um das Material nach dem Ausbürsten oder feuchter Reinigung wieder aufzurauhen. Außerdem gibt es Spezial-Radiergummi für Veloursleder, um örtlich Schrammen wegzuradieren. Diese Radiergummi können auch für die hellen Sommersohlen, also Schichtleder, helle PU- oder Rubrexsohlen, verwendet werden.

8. Tipp: Schuhe richtig aufbewahren

Um Sommerschuhe über Winter oder Winterschuhe über Sommer aufzubewahren, sollen sie gereinigt, gepflegt und aufgespannt werden. Wo nicht ausreichend Platz im Schrank ist, können die Schuhe in Untergrößen oder auch Über- und Normalgrößen in einem Karton oder einem Schuhsack aus atmungaktivem Material an einem trockenen Platz gelagert werden. Wenn Schuhspanner gespart werden sollen, muß man zumindest einen Tag warten, bis die Schuhe nach dem Tragen erkaltet und wieder in Form sind.

5 Tipps zur Schuhpflege heller Sommerschuhe

1. Tipp: Schuhe immer ausreichend imprägnieren und schützen

Generell sollen Schuhe vor dem ersten Tragen imprägniert oder mit passendem Pflegemittel behandelt werden. Eine schützende Grundbehandlung erhalten die Schuhe schon bei der Herstellung, doch zur Sicherheit ist immer eine eigene Erstpflege anzuraten. Helle Schuhe sind vor allem gefährdet durch oft nur noch schwer zu entfernende, schwarze Flecken:

  • Abrieb an Autofußmatten aus schwarzem Gummi
  • Stolperstreifen, wenn man mit dem eigenen Absatzfeck (aus schwarzem Kautschuk) einen Strich auf dem hellen Obermaterial verursacht
  • Teer auf heißen Sommerstraßen

Somit besser keine hellen Schuhe beim Autofahren tragen und schnell zu wechselnde Slipper in den Fußraum stellen zum unproblematischen Wechseln. Helle Sommerschuhe, insbesondere die große Bandbreite im Segment der Damenschuhe, sind keine „Rennschuhe“ für den eiligen Einkauf. Vorsicht gilt daher auf heißen Sommerstraßen, an Rinnsteinen und auf uneben gepflasterten Wegen.

2. Tipp: Auf Wasserdampf-Eignung der Materialien achten

Jeder Fuß transpiriert, bei Kindern mehr als bei Erwachsenen, in Bewegung mehr als in Ruhestellung. Wird der Fuß umhüllt, sollte die Hülle, Schuh oder Strumpf, zumindest wasserdampf-speichernd sein, besser wasserdampf-durchlässig, am besten beides. Sind die Schuhe aus Leder mit Lederfutter wasserdampf-speichernd und -durchlässig, dann kann diese Kombination nur zur Geltung kommen, wenn die Strümpfe ebenfalls wasserdampf-durchlässig sind. Sind die Schuhe aus Trageanlaß, etwa Gummistiefel oder Moonboots, wasserdampf-undurchlässig, ist es empfehlenswert, daß die Strümpfe wasserdampf-speichernd sind, die dann ausreichend oft gewechselt werden sollen.

3. Tipp: Leder-Schuhe regelmäßig wechseln

Leder speichert Wasserdampf und gibt ihn nach außen weiter. Damit Leder die gespeicherte Feuchtigkeit wieder abgeben kann, sollen geschlossene Schuhe nach einem Tag Tragen zum Austrocknen einen Tag ruhen können. Deshalb sollen geschlossene Schuhe einen über den anderen Tag gewechselt werden. Da insbesondere Herrenschuhe oftmals mit Leder verarbeitet werden, sollten also Männer diesen Punkt beherzigen.

4. Tipp: Futterlose Schuhe oder Schuhe mit gefärbtem Futter

Im Schuhinnern herrschen sehr eigene Bedingungen. Vergleichsweise hohe Temperaturen, Schweiß, Reiben und starker Druck über mehrere Stunden: Bei durchgefärbten Ledern ohne Futter oder gefärbtem Futter läßt sich beim Stand der jetzigen Technik Abfärben unter diesen Bedingungen nicht gänzlich vermeiden. Die Intensität des Abfärbens ist individuell sehr verschieden. Ein gewisser Grad der Abfärbung muß daher in Kauf genommen werden. Gerade beim Ersttragen von neuen Schuhen sollten farbige, gebrauchte Socken zum Einsatz kommen, bei denen eine Einfärbung relativ unproblematisch ist.

5. Tipp: Barfuß im Schuh

Ob Schuhe barfuß getragen werden können, hängt davon ab, ob die Füße allergische Hautreaktionen auf die Schuhmaterialien zeigen. Das kann in Einzelfällen vorkommen. Sonst gibt es nur bei stark zur Transpiration neigenden Füßen, vollkommen im Bereich des Normalen, die größere Tendenz zur Bildung von weißen Schweißrändern. So manches Mal bietet es sich daher an, spezielle Barfußsocken zu tragen, die im Vergleich zu Sneaker-Socken nicht zu sehen sind. Diese Mini-Socken nehmen den Schweiß auf und sorgen dafür, dass die Bakterien-Kultur im Schuh geringer bleibt, denn Barfuß im Schuh bei hohen Temperturen ist immer eine Frage der Hygiene, so dass stets auch ein Schuh-Hygienespray nach dem Tragen verwendet werden sollte. In unserer Rubrik Accessoires finden Sie eine große Auswahl an Socken, Kurzsocken, Schuhdeos, Einlegesohlen oder auch Imprägnierer für Schuhe.